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7. November 2016Bayerische Firma ist Preisträger des Responsible-Care-Wettbewerbs 2016
Sieben herausragende Projekte für den Umwelt- und Gesundheitsschutz
- 25 Jahre Responsible Care (RC) in der chemisch-pharmazeutischen Industrie
- Preisträger in allen sechs RC-Handlungsfeldern ausgezeichnet
- Zusätzlicher Mittelstandspreis vergeben
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hat in Düsseldorf Projekte aus sieben Unternehmen der Branche ausgezeichnet, die sich dem Schutz von Gesundheit und Umwelt sowie der Sicherheit von Mitarbeitern und Nachbarschaft gewidmet haben. Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland nimmt seit 25 Jahren am internationalen Responsible-Care-Programm (RC) teil. Das Ziel dieser Initiative: Den Schutz von Mensch und Umwelt unabhängig von existierenden Vorschriften zu verbessern. Im jährlichen RC-Wettbewerb des VCI können Chemie- und Pharma-Unternehmen regelmäßig ihre Projekte in einem der sechs Handlungsfelder durch eine unabhängige Jury bewerten lassen.
Um im Jubiläumsjahr die Breite der Handlungsfelder und Möglichkeiten von Responsible Care deutlich zu machen, wurde der Wettbewerb 2016 unter dem Motto „25 Jahre Responsible Care – Unser bestes Projekt“ ausgerichtet. Zunächst bestimmten die VCI-Landesverbände Regionalsieger für die einzelnen Bundesländer und Regionen. Aus diesen Gewinnern wählte dann die Jury jeweils einen Sieger pro Handlungsfeld für den Responsible-Care-Preis auf Bundesebene und die zusätzliche Kategorie „Mittelstand.“
Produktverantwortung
Die Nölken Hygiene Products GmbH aus Windhagen hat sich bei diesem RC-Thema mit ihrem „Azubi-Projekt: Nachhaltiges Feuchttuch für den Babybereich“ durchgesetzt. Ziel des Projektes war die Entwicklung und Vermarktung eines nachhaltigen Feuchttuches durch die Auszubildenden. Der Betrieb hat seine Azubis für einige Stunden pro Woche von ihren Haupttätigkeiten freigestellt, damit sie an dem Projekt arbeiten konnten. Herausgekommen ist ein Produkt, dass unter besonders ökologischen Gesichtspunkten hergestellt wird und den Fokus bei der Rohstoffauswahl auf Regionalität, Natürlichkeit und Nachhaltigkeit legt. Die Jury lobt, dass junge Mitarbeiter auf diese Weise schon früh für Nachhaltigkeit und Produktverantwortung sensibilisiert werden. Das Projekt sei vorbildlich, um die Verantwortung der Mitarbeiter für diese Themen bereits in der Ausbildung zu etablieren.
Umweltschutz
In diesem Themenbereich hat die Rudolf GmbH aus dem bayerischen Geretsried den Responsible-Care-Preis 2016 erhalten für das Projekt: „Hochwirksame und umweltfreundliche Hydrophobierungsmittel“. Seit 2003 arbeitet das Unternehmen an der Optimierung und am Ersatz von fluorierten Polymeren, die bei der Herstellung von wasserabweisenden Funktionstextilien zum Einsatz kommen. Diese Polymere enthalten Perfluoroctansäuren, die aufgrund ihrer Beständigkeit ein hohes Umweltrisiko darstellen. Ausschlaggebend für die Jury war, dass die Rudolf GmbH schon sehr früh mit der Forschung für Ersatzstoffe begonnen hat: Schon seit 2003 sind daher fluorfreie Herstellungsverfahren verfügbar, die im Konsumerbereich angewendet werden.
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Sieger in diesem RC-Handlungsfeld ist die Umicore AG & Co. KG aus Hanau mit ihrem Projekt „Sicherheit im Fokus“. Das Unternehmen sorgt seit vielen Jahren durch den direkten Einbezug der Beschäftigten für mehr Arbeitssicherheit in seinen Werken. Mit Einzelprojekten, wie zum Beispiel einem Sicherheitsquiz oder einer Filmreihe, werden die Mitarbeiter auf spannende und abwechslungsreiche Weise motiviert, bei der dauerhaften Verringerung der Arbeitsunfälle mitzuhelfen.
Anlagensicherheit und Gefahrenabwehr
Den Responsible-Care-Preis 2016 in diesem Handlungsfeld hat die
BASF Schwarzheide GmbH mit dem Projekt: „Sicherungswimpel – STOPP nicht bedienen!“ gewonnen. Es wurde von zwei Schichtmitarbeitern zusammen mit Kollegen aus der Instandhaltung und der Betriebsleitung entwickelt. Neuerdings werden farbige Wimpel zur Sicherung von Anlagenteilen genutzt. Die scheinbar simple Idee stellt sicher, dass abgeschaltete Anlagenteile erst nach vollständiger Freigabe wieder in Betrieb genommen werden. Die Jury überzeugte vor allem die Eigeninitiative der Mitarbeiter und die leichte Übertragbarkeit auf andere Unternehmen.
Transportsicherheit
Im diesem Handlungsfeld konnte sich die Merck KGaA aus Darmstadt mit dem Projekt: „TUIS, Messkonzept Südhessen“ durchsetzen. Mit dem seit 2004 etablierten Messkonzept können im Falle eines Transport- oder Lagerunfalls der Austritt von Gefahrstoffen und ihre Verbreitungsgeschwindigkeiten schnell ermittelt werden. Zur richtigen Bedienung der Messtechnik finden regelmäßig Schulungen und Ernstfall-Übungen der öffentlichen Feuerwehren statt. So kann die Bevölkerung bei Bedarf umfassend und schnell vor möglichen Gefahren gewarnt werden. Die Übertragbarkeit des Projektes auf andere Regionen Deutschlands war entscheidend für die Jury.
Dialog
Die Currenta GmbH & Co. OHG ist in diesem Themenfeld für ihren „CURRENTA-Akzeptanzbericht“ für die Standorte Leverkusen, Dormagen und Krefeld ausgezeichnet worden. Der Chemiepark-Betreiber setzt bewusst auf kontinuierliche und offene Kommunikation mit Anwohnern und Interessengruppen, um die Akzeptanz der chemisch-pharmazeutischen Industrie zu stärken. Repräsentative Nachbarschaftsbefragungen durch das Meinungsforschungsinstitut forsa messen dabei die Akzeptanz der Bevölkerung und zeigen Bedürfnisse und Erwartungen auf. Von den Umfrageergebnissen profitiert nicht nur das Unternehmen, sondern letztendlich die gesamte Branche.
Mittelstandspreis
Mit dem zusätzlichen Responsible-Care-Mittelstandspreis hat der VCI dieses Jahr die Worlée-Chemie GmbH aus Lauenburg für ihr Projekt „Produktverantwortung und das Streben nach Nachhaltigkeit gemäß Responsible-Care-Leitlinien 4 und 7“ ausgezeichnet. In dem Unternehmen werden seit langem Produktionsprozesse in abteilungsübergreifenden Teams optimiert und auf umweltfreundliche Rohstoffe umgestellt, sodass ein Minimum an Ressourcen verbraucht wird. Der Familienbetrieb konnte durch den Einsatz ökologischer Alternativen seinen Lösemitteleinsatz bereits um ein Drittel reduzieren. Die Jury lobte besonders, dass Worlée-Chemie als mittelständisches Unternehmen schon sehr lange an einer nachhaltigen Produktion und ökologischen Produkten arbeitet.
Jury
Die Entscheidung über die diesjährigen Resonsible-Care-Preisträger hat eine unabhängige Jury getroffen, der folgende Personen angehörten: Egbert Biermann (IG BCE), Dr. Michael Reubold (Redaktion CHEManager), Dr. Wolfgang Scheremet (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie), Prof. Dr. Ferdinand Schüth (Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, Mülheim) und Dr. Helge Wendenburg (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit).
Service
Ein Bild mit den Responsible-Care-Preisträgern 2016 finden Sie ab 14.30 Uhr auf der VCI-Website zum Download: www.vci.de/pressefotos
Ein Video über die Projekte der Responsible-Care-Preisträger 2016 können Sie auf YouTube sehen: http://bit.ly/rc-sieger-videos
Eine Spezialausgabe der VCI-Mitgliederzeitschrift „chemie report“ zum Thema
„25 Jahre Responsible Care“ erhalten Sie hier: www.vci.de/responsible-care
Quelle: VCI