Ganz schön lange Leitung!
7. Februar 2022Neues Unterrichtsmaterial des Fonds der Chemischen Industrie
17. Februar 2022Die EU-Chemikalienstrategie geht alle an!
Ein aktuelles vbw-Positionspapier betont die Relevanz der zukünftigen EU-Chemikalienregulierung für die gesamte Wirtschaft
Ein wesentlicher Teil des europäischen Green Deals ist die Chemikalienstrategie. Diese sieht zahlreiche Maßnahmen zum Gesundheits- und Umweltschutz vor, deren Umsetzung weitreichende Folgen haben werden. So sollen u.a. die europäische Chemikalienverordnung REACH, die CLP-Verordnung zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien sowie weitere Vorschriften geändert und verschärft werden.
Die Chemikalienstrategie verfolgt hierbei einen Regulierungsansatz, der sehr stark auf den gefährlichen Eigenschaften von Chemikalien basiert und die Bedingungen einer trotzdem sicheren Verwendung außer Acht lässt. Eine solche Abkehr von einem risikobasierten Regulierungsansatz stellt nicht weniger als einen Paradigmenwechsel dar. Sollte das Regelungsvorhaben unverändert umgesetzt werden, würde dies zu hohen Kosten führen und die Zahl verfüg- und nutzbarer Chemikalien in Europa erheblich einschränken. Eine umfangreiche Stoffvielfalt ist aber ein unbedingt notwendiger „Werkzeugkasten“ – nicht zuletzt für innovative Lösungen für das Erreichen der Ziele im Bereich des Klimaschutzes oder der Kreislaufwirtschaft! Denn Nachhaltigkeit geht eben nur mit der #Lösungsindustrie Chemie und Pharma (mehr hierzu auch hier).
Seit der Veröffentlichung der Chemikalienstrategie im Oktober 2020 warnen daher der VCI wie auch die Bayerischen Chemieverbände vor den gravierenden Auswirkungen und bringen Verbesserungsvorschläge ein – einige Beispiele:
- EU-Chemikalienstrategie – sicher und nachhaltig auf dem Holzweg?
- Ist eine Brennstoffzellmembran eigentlich „essentiell“?
- VCI-Position kompakt: EU-Chemikalienstrategie
- VCI-Position EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit
- VCI und IG BCE: Gemeinsame Position zur EU-Chemikalienstrategie
Die drohende Einschränkung der Chemikalienvielfalt durch Stoffverbote hätte allerdings bei weitem nicht nur Einfluss auf die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Chemieindustrie, sondern negative Konsequenzen für die gesamte Wirtschaft bis hin zu den Verbrauchern. Denn chemische Produkte sind in nahezu allen anderen Branchen unabdingbar, um das hohe Qualitäts-, Sicherheits- und Nachhaltigkeitsniveau halten oder verbessern zu können. Die Lösungskompetenz sämtlicher Branchen für nachhaltige Anwendungen und Verfahren droht durch die Chemikalienstrategie massiv geschmälert zu werden.
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) greift daher als bayerischer Wirtschaftsdachverband die EU-Chemikalienstrategie zurecht in einem eigenem Positionspapier auf und macht damit die Relevanz der zukünftigen Chemikalienregulierung für die gesamte Wirtschaft deutlich. Ein wichtiger und wertvoller Weckruf – denn dieses Thema geht alle Branchen an, weit über die Chemie hinaus!
Das vbw-Papier „EU-Chemikalienstrategie erfolgreich gestalten“ ist hier verfügbar.
Bildquelle: vbw