Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was Sie mit „Chemie“ assoziieren?
Die meisten Menschen im unmittelbaren Umfeld reagieren dann gerne einmal mit ihren mehr oder weniger guten Erfahrungen aus der Schulzeit. Andere haben vielleicht rauchende Schlote von gewaltigen Industriekomplexen vor dem Auge – andere wiederum Experimente mit viel Farbe, Knall und Rauch oder gar die (Aus-)Wirkung der alkoholischen Gärung à la „Feuerzangenbowle“. Eher seltener bekommt man die Assoziation „Alles ist Chemie!“ – oder wer es moderner mag „Komisch, alles chemisch!“ – zu hören, die auf gleichnamige Bücher referenzieren, welche (unter vielen anderen) die Relevanz der Chemie für unser alltägliches Leben beschreiben.
Eine aktuelle Studie des Rheingold-Instituts im Auftrag von VCI und IG BCE bringt dieses paradoxe Spannungsfeld beim Blick auf das öffentliche Bild der Chemieindustrie eindrucksvoll auf den Punkt: Die Branche rangiert hier zwischen Teufelswerk und Lösungsindustrie.
Bei dieser Ambivalenz spielen naturgemäß viele Faktoren eine Rolle. Die obengenannte sehr lesenswerte Studie bietet hier tiefgreifende Einblicke – und gibt dabei auch Impulse, wie ein solches Paradoxon möglicherweise aufzulösen ist. Denn einerseits wird die Heilsbringerseite viel leichter verdrängt. Andererseits es ist wichtiger denn je, dass „die Chemie“ nicht nur als innovativer Problemlöser verstanden wird – sondern eben auch Rahmenbedingungen vorfindet, um diese Innovationen hierzulande entwickeln und umsetzen zu können.