FORSCHA 2015 – Mitmach-Programm auf höchstem Niveau
10. November 2015Schülertag Chemie mit Licht
24. November 2015Bayerischer Pharmagipfel 2015
Die in Bayern angesiedelten Pharmaunternehmen leisten einen großen Beitrag zum Wohlstand in Bayern. Sie bieten gut bezahlte Arbeitsplätze und sorgen mit ihren Produkten für eine gute Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln. Gleichzeitig ist die Pharmaindustrie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Bayern. Doch die Rahmenbedingungen für die Branche könnten besser sein.
Beim Bayerischen Pharmagipfel am 11.11.2015 wurden die Ergebnisse der im Herbst 2014 ins Leben gerufenen Arbeitsgruppen vorgestellt. Die drei Arbeitsgruppen setzten sich aus Vertretern des Ministeriums für Gesundheit und Pflege, des Wirtschaftsministeriums sowie aus Vertretern der pharmazeutischen Industrie in Bayern zusammen. Gemeinsam arbeiteten sie Lösungen und Maßnahmen aus, die einerseits die Rahmenbedingungen für die Industrie, gleichzeitig aber auch die Versorgung der Patienten verbessern.
Am 11.11.2015 wurden die Ergebnisse nun mit einem Festakt in der Residenz vorgestellt. Staatsministerin Huml und Staatsministerin Aigner fassten die Ergebnisse zusammen. Dr. Sang-Jin Pak, Landesbeauftragter des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) und in diesem Fall Vertreter der gesamten Pharmabranche, kommentierte die Ergebnisse aus Sicht der Industrie.
Im Anschluss gab es eine Podiumsdiskussion an der zusätzlich Prof. Popp, Vorstand des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) in Bayern, sowie Frau Sandrine Piret-Gérard als Vertreterin der Generikahersteller (Pro Generika) teilnahmen.
Ilse Aigner, bayerische Wirtschaftsministerin, sagte : „Statt dem Abbau von Regulierungen gibt es neue, überflüssige Doppelregulierungen.“ Dadurch sind die Rahmenbedingungen für Unternehmen, die wirtschaftlich kalkulieren müssen, deutlich schwieriger geworden. Das wirkt sich auf Voraussetzungen für die Forschung aus. Daher der Apell der Ministerin: „Wir fordern den Bund zu Deregulierung und Bürokratieabbau auf!“
Prof. Michael Popp, Vorstand des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) in Bayern, erklärte: „Gemeinsam müssen wir in Bayern Rahmenbedingungen schaffen, die Anreize für ein gutes Investitions- und Innovationsklima am Standort setzen.“ Als Unternehmer wolle man etwas bewegen und nicht verwalten.
Um mit der Konkurrenz aus dem Ausland mithalten zu können, fordern Unternehmen Erleichterungen und bessere Anreize für die Forschung. Steuerliche Entlastungen für Forschung und Entwicklung wären nach Auffassung der Industrie eine geeignete Maßnahme. Das sieht auch Aigner so: „Um die Innovationsfähigkeit der Pharmabranche nachhaltig zu stärken, brauchen wir eine steuerliche Förderung von Forschungs- und Entwicklungsausgaben als Ergänzung zur erfolgreichen Projektförderung im Technologiebereich.“
Ministerin Huml betonte in ihrer Rede, dass es nun Zeit wäre, ein Resümee des AMNOG zu ziehen. Sie sieht hier noch erheblichen Nachbesserungsbedarf in vielen Teilen. Als eine Maßnahme schlägt sie die Einrichtung einer Clearingstelle zur Klärung von Methodenfragen und zur Bewertung des Nutzens von Arzneimitteln vor. Hier sollen alle Betroffenen, insbesondere auch die Vertreter von Patienten, Vertragsärzten und pharmazeutischen Unternehmen, fair und angemessen einbezogen werden.
Ein wichtiges Ziel ist auch die Vermeidung von Versorgungsengpässen bei Arzneimitteln – hierzu wurde ein Runder Tisch beschlossen .
Den Abschluss der Veranstaltung bildete die gemeinsame Unterzeichnung der Abschlusserklärung, die nun als bayerische Position in der Gesundheitspolitik verstanden werden kann.
Die Partner des Bayerischen Pharmagipfels sehen den 2. Pharmagipfel aber nicht als Ende der Zusammenarbeit. Sie werden den Dialog auf Anregung der Chemieverbände im Format der Expertendialoge in einem regelmäßigen Austausch fortsetzen.
PDF der gemeinsamen Abschlusserklärung
Weitere Informationen zum Bayerischen Pharmagipfel finden Sie unter www.bayerischer-pharmagipfel.de.
Zur Webseite der Phamainitiave Bayern, die maßgeblich an der Arbeit beteiligt war, gelangen Sie über folgenden Link: www.pharmainitiative-bayern.de