#LebeFarbe
15. Oktober 201910 Jahre Mitmachmesse FORSCHA – Kommt auf den Stand der Bayerischen Chemieverbände!
11. November 2019Chemie-Tarifrunde: Jetzt die richtigen Prioritäten setzen!
Durch die Mobilitätswende, vor allem den Wandel hin zur Elektromobilität, stehen nicht nur in der Automobilbranche Arbeitsplätze auf dem Spiel. Auch in der chemischen und der gummi- und kunststoffverarbeitenden Industrie sind Jobs in Gefahr. Von den ca. 726.000 dort beschäftigten Mitarbeitern arbeiteten 2014 rund 127.000 in den Wertschöpfungsketten der Autoindustrie und stellten beispielsweise Lacke, Reifen, Dichtungen oder Leichtbaukomponenten her.
Dies zeigt eine aktuelle Studie der Fraunhofer-Gesellschaft und der Stiftung Arbeit und Umwelt der Gewerkschaft IG BCE.
Demnach hängt in der chemischen Industrie etwa jeder zehnte Job am Auto, in der Kunststoffbranche ist es jeder fünfte.
Die Automobilindustrie ist damit nicht nur ein Jobmotor bei den Zulieferern. 2014 entfielen fast elf Milliarden Euro der Wertschöpfung der Chemie-, Kunststoff- und Gummi-Industrie auf die Fertigung von Vorprodukten für den Automobilbau.
Die Studie zeigt aber auch: Der Umbruch birgt nicht nur Risiken, sondern auch Chancen. So eröffnen beispielsweise der Leichtbau, die Batterie- oder Brennstoffzellenentwicklung und innovative Komposit-Werkstoffe auch neue Märkte und Potenziale.
Diese lassen sich aber nur erschließen, wenn Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten verstärkt werden und wenn in neue Geschäftsfelder investiert wird. Hinzu kommt, dass Mitarbeiter für neue Aufgaben qualifiziert werden müssen.
Und das alles kostet Geld – viel Geld!
Der konjunkturelle Abschwung kommt daher zur Unzeit. Denn zugleich befindet sich die gesamte Industrie in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Umfangreiche Investitionen sind notwendig in Digitalisierung, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft. Die Unternehmen benötigen erhebliche finanzielle Ressourcen für Investitionen, um ihre Standorte und Arbeitsplätze zukunftsfähig zu machen. Die begrenzten Mittel können aber nur einmal ausgegeben werden.
Gerade deshalb ist es so wichtig, auch in der laufenden Chemie-Tarifrunde die richtigen Prioritäten zu setzen!