
Politischer Dialog im Akkord: Bayerische Chemie im Maschinenraum der Politik – gemeinsam für den Industriestandort
29. Oktober 20254 Themen, eine Stimme: Industrielle Substanz erhalten!
									Die Pain Points der Wettbewerbsfähigkeit sind platziert. Nun muss die Politik handeln.
Strukturelle Wettbewerbsnachteile, hohe Energiekosten und regulatorische Überforderung gefährden Produktion, Investitionen und Beschäftigung in der Chemie- und Pharmaindustrie. Die Branche steht mit dem Rücken zur Wand. Der VCI und seine Mitgliedsunternehmen haben in den vergangenen Monaten bei diversen regulatorischen Handlungsfeldern entscheidend zur Öffnung der Debatten in Berlin und Brüssel beigetragen. Die kommenden sechs Monate sind nun aber entscheidend, um durch Entlastungen und Systemkorrekturen eine spürbare Kehrtwende einzuleiten.
Die vier Kernthemen [vci.de] für Berlin und Brüssel lauten jetzt:
1. Sofortige Kostenentlastung durch Strompreiskompensation und Industriestrompreis
Netzentgelte sind ein erheblicher Kostenfaktor, der zusätzlichen Investitionsdruck erzeugt. Es darf keine weiteren Belastungen geben, und es müssen sofortige Entlastungen durch die Strompreiskompensation und den Industriestrompreis erfolgen.
Weitere Details: https://www.vci.de/services/vci-positionen-kompakt/bezahlbare-und-sichere-energieversorgung-vci-position-kompakt.jsp
2. Notwendige Anpassungen für Wettbewerbsfähigkeit durch Reform des EU‑Emissionshandels
Die Grundparameter des EU‑Emissionshandels brauchen ein Update. Ohne ausreichenden Schutz vor Carbon Leakage droht die Produktionsverlagerung – und damit ein Stopp der Transformation der chemisch‑pharmazeutischen Industrie in Europa.
Weitere Details: https://www.vci.de/services/vci-positionen-kompakt/eu-emissionshandel-vci-position-kompakt.jsp
3. Umwelt‑Omnibus mit maximalem Tempo und viel Inhalt
Bis Ende 2025 soll der Vorschlag der EU-Kommission vorliegen. Der VCI hat sich mit 30 konkreten Forderungen – u. a. zur Industrieemissionsrichtlinie, Kommunalabwasserrichtlinie, entwaldungsfreien Lieferkette und Ökodesign-Verordnung – eingebracht.
Weitere Details: https://www.vci.de/services/vci-positionen-kompakt/umwelt-omnibus-mit-tempo-und-viel-inhalt-vci-position-kompakt.jsp
4. REACH‑Vereinfachung ohne Gesetzesöffnung
Der derzeitige REACH‑Rechtsrahmen muss vereinfacht werden. Eine komplette Zurückstellung des für November geplanten Legislativvorschlags ist das Ziel.
Weitere Details: https://www.vci.de/services/vci-positionen-kompakt/eu-chemikalienpolitik-vci-position-kompakt.jsp
Es ist 5 nach 12!
Die deutsche und europäische Chemie- und Pharmaindustrie steht unter gewaltigem Druck. Das Produktionsniveau von Chemie (ohne Pharma) ist auf das Niveau der frühen 1990er Jahre gefallen, die Kapazitätsauslastung im 2. Quartal lag bei erschreckend niedrigen 72 % – und es ist bislang keine Bessserung in Sicht! Die vier übergeordneten Forderungen decken die aktuell akuten „Pain Points“ ab – von Energiekosten über Bürokratie bis hin zu internationaler Wettbewerbsfähigkeit.
Eine Stimme – laut für Chemie, laut für Industrie
Mit dem Fokus auf die wichtigsten industriepolitischen Weichenstellungen bündelt der VCI nochmals die zentralen Botschaften für die kommenden Wochen: Die Branche spricht in Berlin und Brüssel mit einer Stimme und macht deutlich, wie dringend und wo politisches Handeln notwendig ist – und zwar schnell. Denn wir verlieren jeden Tag ein Stück mehr unserer industriellen Substanz.
Das „laut werden“ für Chemie und Industrie macht auch unser Hauptgeschäftsführer der Bayerischen Chemieverbände, Dr. Markus Born, in einem aktuellen Aufruf auf LinkedIN deutlich. Gerade in Zeiten rückläufiger Produktion und sinkender Auftragseingänge unterstreicht er, wie wichtig es sei, gemeinsam mit diesem klaren Forderungskatalog aktiv wahrgenommen zu werden. [de.linkedin.com]
Fazit & Aufruf
Die vier Kernthemen des VCI liegen klar auf dem Tisch – jetzt kommt es auf die Politik an. Nur mit gezielten Entlastungen und Reformen kann die Wettbewerbsfähigkeit der Branche gesichert, die internationale Marktposition gestärkt und industrielle Substanz, Resilienz und Innovationskraft erhalten werden. Dafür stehen auch die Bayerischen Chemieverbände jederzeit für einen konstruktiven Diskurs zur Verfügung.
Bildquelle: KI
