Stärkung der Industrie ist nötiger denn je! Chemieverbände fordern Politik für die Wirtschaft
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12. Mai 2015Branchendialog Chemie: Gemeinsam den Standort stärken
Die drei wichtigsten Organisationen der chemischen Industrie setzen sich dafür ein, den Chemie-Standort Deutschland nachhaltig zu stärken. Gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsministerium haben BAVC, VCI und IG BCE im März im Rahmen eines Branchendialogs eine schriftliche Vereinbarung geschlossen. Das Dokument wurde von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und den Spitzen der drei Chemie-Organisationen, Marijn Dekkers (VCI), Margret Suckale (BAVC), Michael Vassiliadis (IG BCE), unterzeichnet.
Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum stärken
Die Qualität des Chemie-Standorts Deutschland hat sich im Vergleich zu wichtigen globalen Wettbewerbern wie China oder den USA verringert. Das belegt zum Beispiel eine Untersuchung des Forschungsinstitutes Oxford Economics. »Politik, Unternehmen und Gewerkschaft wollen und müssen an einem Strang ziehen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Chemie und damit Wachstum und Beschäftigung für die Branche zu sichern«, sagte VCI-Präsident Dekkers.
»Die chemische Industrie ist ein wichtiger Innovationsmotor für den Standort Deutschland. Das gilt für unsere Produkte, aber genauso für die Lösungen, die wir in den Bereichen Demografie-Management und Nachhaltigkeit gemeinsam mit unserem Sozialpartner auf den Weg gebracht haben. Der Branchendialog Chemie bietet eine gute Möglichkeit, diese wichtigen Zukunftsthemen im Gespräch mit dem Bundeswirtschaftsminister zu vertiefen«, so Suckale, Präsidentin der Chemie-Arbeitgeber.
Die chemische Industrie ist zu großen Teilen eine energieintensive Branche. Ein gemeinsames Anliegen von Bundesregierung, Industrie und Gewerkschaft sind daher auch stabile energie- und klimapolitische Rahmenbedingungen. »Wir brauchen die Innovationskraft gerade der energieintensiven Industrie für eine erfolgreiche Energiewende. Deshalb darf die Energiepolitik Arbeitsplätze in diesen Branchen nicht riskieren, sondern muss sie im Gegenteil sichern und fördern«, stellte der IG BCE-Vorsitzende Vassiliadis für die chemische Industrie klar.
Für mehr Technologieakzeptanz
Bundesregierung, Industrie und Gewerkschaft wollen sich auch gemeinsam für mehr Akzeptanz von neuen Technologien engagieren. Dies soll über das vom Bundesministerium für Wirtschaft initiierte Bündnis »Zukunft der Industrie« gewährleistet werden. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für Politik und Unternehmen abzuleiten. Das Wirtschaftsministerium will sich seinerseits für ein innovationsfreundliches Steuersystem und bessere Bedingungen für den Zugang junger Unternehmen zu Wagniskapital in Deutschland einsetzen.
Die chemische Industrie orientiert sich überdies am Leitbild der Nachhaltigkeit. Dieses Leitbild verfolgt das Ziel, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit mit ökologischer und sozialer Verantwortung zu verbinden. VCI, BAVC und IG BCE haben hierzu die Initiative »Chemie³« ins Leben gerufen. Die Chemie-Organisationen werden dafür werben, dass die Unternehmen der Branche den in Chemie³ vorgeschlagenen Nachhaltigkeits-Check durchführen.
Die Vereinbarung
Die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen zur Branchenvereinbarung Chemie soll durch ein Monitoring der Partner dokumentiert und der Fortschritt nach zwölf Monaten diskutiert werden. Der Vereinbarung zum Branchendialog Chemie waren eine Online-Konsultation des Bundeswirtschaftsministeriums, bei der über 470 Beiträge von Unternehmen, Verbänden, Organisationen und Einzelpersonen eingereicht wurden, und ein Fachgespräch mit 75 Teilnehmern vorausgegangen.
Nähere Infos finden Sie unter
www.chemiehoch3.de
Quelle: BAVC
Bildquelle: istock-518368534